Kopfsprung ins Herz – Als Old Man Coyote das Schulsystem sprengte

Ein Buch über die Schule und das Leben

Es war Oktober 2017, als mein Roman „Kopfsprung ins Herz …“  auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde.

Gespannt wartete ich, wie wohl die ersten Reaktionen ausfallen würden.

Würde sich überhaupt jemand für mein Buch – noch dazu zum Thema Schule – interessieren? Und wenn ja – würde es gut ankommen oder vielleicht sogar heftig kritisiert werden?
Während ich hoffte und bangte, kletterte mein  Erstlingsroman die Bestsellerlisten nach oben, wurde großartig rezensiert und öffnete mir viele Türen – unter anderem auch in die „Akademie für Potentialentfaltung“ von Gerald Hüther, der später noch großartige Werbung für das Buch machen sollte.

Ich hatte also Recht behalten: Ein Buch zum großen Thema Schule interessiert viele, ja es brennt regelrecht unter den Fingernägeln.

Ich wollte damals etwas völlig anderes, etwas Neues und Frisches schreiben. Kein „7-Schritte-Programm zum ultimativen Lehrer“ oder eine ernsthafte pädagogische Abhandlung. Von dieser Sorte gab es meiner Meinung nach mittlerweile genug. Und in meiner Seele schlummerte schon etwas, das nur darauf wartete, endlich das Licht der Welt in Form eines Buches zu erblicken.

Eine Reise, die alles veränderte

Nur, wann begann die Reise zum Buch?

Es war vor vielen Jahren, als ich alleine in der Wildnis von New Mexico – unweit von Santa Fe – unterwegs war. Ich stolperte über Kojote, diesen verrückten indianischen Helden und Narren – aber das ist eine andere Geschichte.

Allein – mein Leben begann in diesem Moment zu tanzen.

Mit einem Schlag war mir klar, wie ich und viele von uns nach Leben dürsten, nach Spaß, Freude, Verrücktheit – und der Freiheit, ganz eigene Wege zu gehen.

Mein Potential schien regelrecht zu explodieren.

Als ich zurückkehrte von meinen einsamen Tagen in der Wildnis, hatte ich mich verändert. Zurück an meiner Schule (10-14-Jährige) in Österreich wurde ich innerhalb kurzer Zeit von meiner Direktorin als Innovationsteam-Leiter vorgeschlagen. Mit einer Kollegin gründete ich gemeinsam das erste österreichische Naturpädagogik-Wahlpflichtfach „Abenteuer Natur“. Wir waren nicht nur in vielen Medien präsent und erhielten den „Teacher´s award“ – sondern fanden mit dem Projekt auch Eingang in Herbert Renz-Polsters sowie Gerald Hüthers Bestseller „Wie Kinder heute wachsen“.

Trotz zusätzlicher „Erfolge“ und großartiger Menschen, denen ich begegnete, fühlte ich eine immer stärker werdende Unruhe. Etwas in mir klopfte lauter und lauter und ich wusste nicht so recht, was es war. Spontan entschied ich mich für einen Kurswechsel. Ich verabschiedete mich schweren Herzens für ein Jahr von der Schule – besonders die Kinder vermisste ich schmerzlich –  und machte eine Auszeit in der Form einer „Bildungskarenz“.

Ich wählte die Ausbildung zum „Wildnispädagogen“ beim großartigen Ralf Greiner.

LebenOld Man Coyote entsteht

Die Unruhe blieb mir ständiger Begleiter und nach einem Gespräch mit meiner Frau Irene fand ich mich eines Morgens vor dem Computer wieder – ich hatte begonnen an einem Buch zu schreiben: an dem Buch. Ich hatte überhaupt keinen Plan – ich hörte, fühlte und schrieb. Das Gefühl, etwas eingelöst zu haben, erfüllte mich. Aus dem ersten Vormittag wurden Monate und ich fand mich auf einer Reise wieder. Ich wusste nie wirklich, wohin mich diese führen sollte, ich wusste nur, dass es wieder Kojote war, der führte. Was war das für eine herrlich-verrückte Reise! Er führte mich mit meinem Rucksack voller Erfahrungen durch wildes, freies Gebiet. Selten wanderten wir auf bekannten Straßen.
Ich hatte über die Jahre vieles für meinen „Erfahrungs-Rucksack“ gesammelt – ich war Diätcampleiter, Musikschullehrer für Trompete und Flöte, Grundschul-, Religions- und Integrationslehrer. Mittlerweile arbeitete ich an einer Hauptschule, die sich bald zu einer Neuen Mittelschule transformieren sollte. Also, ich wusste um die Bodenbeschaffenheit unterschiedlicher Schultypen. Ich konnte mittlerweile die Unterrichtsfächer von KollegInnen riechen und eine Grundschul- von einer Mittelschullehrerin aus einer Entfernung von mehreren hundert Metern unterscheiden.

Es waren natürlich nicht die einzigen Erfahrungen, mit denen ich unterwegs war. All die Jahre, die mit Musik erfüllt waren, die prägenden Jahre der spirituellen Suche, mein Scheitern, meine eigene Schulzeit usw. wollten bei der Reise mit dabei sein.

Und so wanderte ich mit Kojote im weglosen Land der Spontanität– und die Geschichte meines Buches entstand. Meine große Liebe zu den Kindern war mir Treibstoff bei dieser monatelangen Reise. Und meine Liebe zur Erde, zum Leben selbst.

Und es wurde eine Hymne auf das Leben, auf das Lebendige.
Kojote hatte mich gelehrt, dass Strukturen sekundär sind – das Leben primär.
Wer an Strukturen und Formen jeglicher Art festhält, der erstarrt und sucht nach Lösungen im Außen, wird vielleicht sogar fanatisch. Wer aber für den Inhalt offen ist, der ist lebendig und alles beginnt zu tanzen.

Und das gilt auch für die Schule. Wie oft suchen wir nach der perfekten Struktur, nach der perfekten Methode – wo doch der lebendige Spirit an einer Schule zuerst die notwendige Transformation einläuten würde? Danach kommen die strukturellen Veränderungen auf natürlichem Wege.
Ist das Leben nicht spontan und als Tanz gedacht, voller Musik, Poesie und Wunder?

Leben
Autor Gerald Ehegartner

In meinem Buch kann die Hauptperson Noah – ein junger, mittlerweile vom Leben frustrierter Lehrer – dies nicht mehr sehen. Eines Tages sitzt Kojote  in menschlicher Gestalt – als Old Man Coyote – auf Noahs Sofa. Er trinkt Kaffee und beginnt, das Leben von Noah gehörig durcheinander zu wirbeln. Er ist ungewöhnlich, äußerst humorvoll und herrlich verrückt.

Und er zeigt Noah den Weg der „herzenszentrierten Verrücktheit“.

Humor als Schlüssel zum Glück

Noahs Leben ändert sich in der Geschichte von Grund auf, während ihn Kojote als Mentor begleitet. Es wird Noah bewusst, dass er zuerst lebendig werden muss – er zum Leben erwachen muss, bevor er auch in der Schule etwas bewegen kann.

Und er lernt die Medizin des Humors und Lachens in seiner ganzen Tiefe kennen.

„Ich warne euch! Vergesst nicht auf den Humor. Lacht, weil alles so absurd ist. Wenn ihr über die

Absurdität und Paradoxie des Lebens lacht, dann wird euch das noch den Arsch retten, um mal

Klartext zu reden“, meint Old Man Coyote an einer Stelle des Buches.
An einer anderen findet man folgende Aussage:

„Kümmere dich um das Leben und lass die Toten die Toten begraben. Der Schlüssel ist

Verrücktheit, Humor und Lachen. So sprengst du das System, verlässt die Matrix.“

„Kopfsprung ins Herz…“ ist ein Mutmach-Buch für alle, die neue Wege gehen wollen, die ausgetretene Pfade und die ewig selben Geleise verlassen wollen. Es macht Mut, neue Wege auch in der Schule zu beschreiten – trotz oftmals großen Widerständen. Es ermutigt, sich zusammenzuschließen mit Gleichgesinnten – und verrückte Dinge auszuprobieren.

Es ist ein Plädoyer für Humor, Lachen und Verrücktheit – auch inmitten einer oftmals viel zu ernsten und krankmachenden Schulwelt.

Das Buch provoziert zu einem Kopfsprung ins Herz – aus dem ein neuer Spirit entstehen kann, der lebendiger Boden für echte, natürliche Veränderung ist.

Und letztendlich macht es klar, dass wir uns entscheiden müssen – für Form oder Inhalt, für Ressourcenausbeutung oder Potentialentfaltung, für Tod oder Leben.

Die Tanzenden wurden für verrückt gehalten von denjenigen, die die Musik nicht hören konnten“, soll Nietzsche einmal gesagt haben. Dieser Ausspruch beschreibt die Essenz des Buches.

Lauschen wir  dem Herzschlag unseres Lebens und tanzen. Und wenn wir nichts hören können – dann tanzen wir doch trotzdem. Vielleicht können wir dann endlich die Musik des Lebens vernehmen…
Und drehen wir zumindest die Juke-Box in uns auf. Da ist Musik, die wartet, gespielt zu werden.
Danke an „Schools of trust“ für eure wunderbare Initiative, für euren inspirierenden Film und für die Möglichkeit, über das Ermöglichen zu schreiben!

Es ist einfach Zeit, neue Wege zu gehen – Zeit für einen neuen Tanz.
Auf den Kopfsprung ins Herz! Auf das Leben!

Rezensionen:

„Es ist nie zu spät, um aufzuwachen und sein Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Mit dieser Ermutigung werden Sie sich auf den Weg machen, nachdem Sie dieses Buch gelesen haben.“
Gerald Hüther, Neurobiologe, Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung

„… weise, humorvoll, lebendig. Ein ganz besonderes Buch.“
Barbara Vödisch, Journalistin M.A., Buchautorin

„Ein Buch, das einen zu Tränen rührt und zum Lachen mitreißt.“
 Anita Frischknecht – Rezension im Schweizer „Feuervogel“

„Welch eine Botschaft – und welch ein tolles Buch! Danke!“
Margret Rasfeld, Bildungsinnovatorin, Mitbegründerin von „Schule im Aufbruch“

„Dieses Buch hat genau die richtige Mischung aus Witz und Tiefgang! Hat man einmal angefangen zu lesen, kann man einfach nicht mehr aufhören. Ein Muss für alle, die unser Schulsystem kritisch betrachten oder schon daran verzweifelt sind. Denn dieses Buch vermittelt Hoffnung!“
Leonora Leitl, Autorin und Illustratorin, österr. Kinder- und Jugendbuchpreis

Zur Person:

Gerald Ehegartner ist derzeit Lehrer an der Neuen Mittelschule Ramingtal.
„Kopfsprung ins Herz – Als Old Man Coyote das Schulsystem sprengte“ ist sein Debütroman.
Er ist ausgebildeter Natur- und Wildnispädagoge sowie „Vision quest guide“.
Gerald Ehegartner ist auch Teil des „Lernweltteams“  http://www.lernwelt.at/leitung/team/index.html sowie der „Akademie für Potentialentfaltung“.
Nähere Informationen zum Autor findet man unter: www.geraldehegartner.com

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3 Antworten

  1. Was für eine Freude, dass mir dieses Buch über den Weg lief. Wäre ich Autor hätte ich es geschrieben – es spricht mir aus de Seele. Mein ganzes Leben lang (egal ob im Kindergarten, in der Schule, in der Ausbildung und in den zig Berufen die ich gelernt und ausgeübt habe) hatte ich das tiefe Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Eigentlich dachte ich, das das wohl mit mir als Person zu tun hat. Aber je älter ich wurde desto klarer wurde mir, dass es etwas mit unserer Lebensweise, unseren Erwartungen, ja mit irgendetwas, was mir von außen eingepflanzt wurde, zu tun haben musste. Die Geschichte von Noah und dem alten Coyoten ist die Bestätigung dieser Ahnung. Ich würde mir wünschen, dass er überall auftaucht. Überall dort wo zu viel Unnatürlichkeit, zu viel Perfektionismus, zu viel Ordnungswahn oder zu viele Antworten im Raum stehen. Ich würde mir wünschen das Old Man Coyote die Ausbildung der Lehrer durcheinanderwirbelt und die Erwartungen der Eltern im Meer der Kreativität ersäuft. Ich würde mir ein einziges Gesetz auf diesem Planeten wünschen – dieses Buch ist Pflichtlektüre – alle anderen Gesetze können wir dann getrost auf dem Altar des Lebens verbrennen!

  2. Vielen dank, dass du uns auf diese wunderbare Reise mitnimmst! Dieses Buch gibt uns Mut und zeigt uns neue Wege auf, wie Potenzialentfaltung gelingen kann, wenn wir den Kopfsprung ins Herz wagen. Vielen dank für dieses tolle Buch!

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